387 Tage später bin ich wieder zurück in Deutschland.
Mir haben viele Leute besonders wegen dem Unfall gesagt „du hast es ja bald geschafft“. Für mich gab es da nie etwas zu schaffen, ich war so glücklich wie nie zuvor in meinem Leben! Genau deswegen hat es so weh getan Amerika und besonders Seattle zu verlassen.
Schon am Flughafen bin ich dank zwei Stunden Verspätung unruhig auf und ab gelaufen, habe innerlich gehofft dass bald die Durchsage kommt, dass wir nicht mehr fliegen um diesen Moment wo das Flugzeug abhebt und wir Amerika verlassen hinauszuzögern.
Doch dann kam die Durchsage, dass das Boarding beginnt. Ich hatte einen Luxusflug in der 1.Klasse und konnte deswegen 5 von 8 Stunden Flug einfach schlafen.
Als wir in den Sinkflug gegangen sind und Deutschland immer näher kam, kam auch der Schmerz im Herzen zurück. Als wir dann den Flughafen in Frankfurt erreicht haben und wieder deutschen Boden unter den Füßen hatten, habe ich mir nur gewünscht, dass das Flugzeug einfach wieder startet und wir zurück fliegen.
Der Weiterflug nach Düsseldorf war in 20 Minuten erledigt und meine Familie und Freunde haben mit Luftballons und Tränen in den Augen auf mich gewartet.
Alle reden von dem schönen Wiedersehen mit der Familie und den Freunden, das Lieblingsessen wieder essen, im eignen Bett schlafen. Ja das ist wirklich alles so schön! Ja genau diese Menschen habe ich auch vermisst!
Aber die Wahrheit ist, ja die ersten 1-2 Tage sind genau so, aber danach kommt die eigentlich harte Zeit eines Au Pair Jahres. Die harte Zeit ist nicht Deutschland für 13 Monate zu verlassen, Weihnachten einmal ohne die Familie zu feiern oder das Heimweh Gefühl was man manchmal hat. Man weiß genau früher oder später habe ich genau das alles wieder.
Der harte Teil ist das Zurückkommen und Wiedereinleben.
Ab dem dritten Tag bis letzten Montag ging es mir gar nicht gut. Ich habe Little S und Seattle schrecklich vermisst, hatte Heimweh in meinem eigenen Zuhause, war schlecht gelaunt und unzufrieden, konnte nachts kaum schlafen weil ich mich so gestresst gefühlt habe. Arzttermine, alle wiedersehen, das Zimmer neu sortieren, usw. Ich war überfordert und verloren in meinem eigene Leben, das ich 22 Jahre lang genau so geführt habe und in dem ich mich eigentlich am besten auskennen müsste.
Für die Menschen in meinem Umfeld war das schwer nachzuvollziehen.
Jetzt zwei Wochen später geht es mir wieder gut. Ich bin ein Stück weit in meinem neuen/alten Leben wieder angekommen. Gehe seit letzten Donnerstag wieder arbeiten, freue mich auf die Dinge, die in den nächsten Monaten kommen. Eigene Wohnung, Studium, … Die nächsten Reisen und Besuche werden natürlich auch schon geplant.
Zusammengefasst kann ich sagen, ich hatte das beste Jahr meines Lebens !
Ich habe mir so viele Träume erfüllt, Menschen kennengelernt, die mein Leben so bereichert haben und ich bin so viel stärker geworden.
Ich persönlich würde nichts anders machen und kann jedem nur empfehlen den Schritt einfach zu wage, wenn der Wunsch da ist.
Ich kann aber auch jedem raten sich nach so einem erlebnisreichen Jahr Zeit zu lassen. Man ist nicht von heute auf morgen einfach wieder zurück und alles ist wie vorher.
Zum Schluss möchte ich mich noch bei den Menschen bedanken die meinen Blog gelesen und somit meine 13 Monate Amerika verfolgt haben !
Danke für die ganzen lieben Nachrichten !
Und damit bin ich auch mit meinem Blog am Ende.
Ich wünsche allen zukünftigen Au Pairs ein unvergessliches und wunderschönes Jahr !